Die traurige Wahrheit der Riots Unruhen in Großbritannien: Erklärungslücken, Trittbrettfahrer und der ausgehöhlte Staat Mark Duggan hat nicht auf die Polizei geschossen, bevor er getötet wurde. Auch die Kugel, die den Polizisten traf, stammt laut ballistischen Tests der Untersuchungskommission IPCC aus einer Polizeiwaffe. Die Nachricht ist von gestern. Was am Anfang der Unruhen in Tottenham stand, kann längst nicht mehr erklären, was seither in Großbritannien passiert. "No, we are looking at something bigger.". Interessant ist sie dennoch die Erklärung zur fatalen Polizeikontrolle vom vergangenen Donnerstag. Wie Medien berichten, heißt es jetzt, dass "die Polizeibeamten niemals behauptet haben, dass sie zuerst auf Duggan geschossen haben. Der Offizier, der den tödlichen Schuss auf Duggan abgab, hat allem Anschein nach aus Angst um sein Leben gehandelt." Duggan soll nach Schilderungen der Polizei eine geladene Waffe bei sich gehabt haben, allerdings eingewickelt. Doch wenn daraus kein Schuss abgegeben wurde und <a href="http://www.trading666.com/rayban-sunglasses-rayban-AAA-sunglasses-f2-49-c3-66.html"><strong>cheap rayban sunglasses for sale </strong></a> die Polizisten auch nicht zuerst geschossen haben, klafft eine Erklärungslücke. Das trifft auch auf das größere Bild zu. Die Unruhen haben sich ausgeweitet, Manchester, West Bromwich und Wolverhampton sind hinzugekommen. Der Vielzahl der Ausschreitungen im Raum London und in den Städten außerhalb, wie Birmingham, Liverpool oder Nottingham, um nur die bekanntesten zu nennen, ist nicht mehr zu folgen. Ein Blick auf das Blog The West Londoner, das versucht, Nachrichten über Eregnisse aus allen Riot-Zonen zu protokollieren, genügt, um zu sehen, dass es um "something bigger" geht. Die Befestigung der Fronten London blieb vergangene Nacht relativ ruhig. Das wird als Erfolg des Premiers dargestellt, der mit einem größeren Polizeiaufgebot reagierte und mit der Botschaft, das jetzt hart durchgegriffen wird. Gedroht wurde mit dem Einsatz von Plastikgeschossen. Unterstützt wird das Vorgehen von Medien, die großformatig Bilder platzieren von Helden, die Zivilcourage gegen Banden auf Zerstörungsmission zeigen und niedergeschlagen <a href="http://www.trading666.com/others-brand-cigarettes-f2-66.html"><strong>wholesale marlboro lights cigarettes online </strong></a> wurden. So werden Fronten befestigt, die den den Ausschreitungen zugrundeliegen. Sie werden die zu Trittbrettfahrern, die überall nur Trittbrettfahrer von Kriminellen sehen wollen. Berichte von Augenzeugen, die als Unbeteiligte in nächtlichen Aufruhr geraten sind, führen da ein anderes, differenziertes Bild der Gruppen und ihrer Aktionen vor Augen, ohne die Härte und Gewalt zu relativieren. Auch bei diesen Gewaltaussschreitungen ist die Perspektive entscheidend. Von Ladenbesitzern wird man anderes zu hören bekommen und die Antwort eines Rioters auf eine Reporterfrage wird als "The sad truth behind London riot" vielerorts zitiert: Würde solches in einem Land des Nahen Ostens geäußert, würde dies anders ausgeleuchtet. Kriminalität, womit ja auch die Autokraten in arabischen Ländern Unruhen kategorisieren, reichjt hier als Erklärung nicht weit. Die Lage auf diese Erklärung zu reduzieren, wie dies die britische Regierung tut, will die Öffentlichkeit ebenso beruhigen wie die Erklärung der Polizei weiter oben. Da klafft eine Lücke. Darin zeigt sich Ignoranz und Fahrlässigkeit. Trittbrettfahrer einer Politik der Härte Auf die Ausschreitungen mit der Eskalation der bisherigen Politik zu reagieren, mit noch mehr Polizei, wie dies gerade debattiert wird, <a href="http://www.trading666.com/jeans-Levis-men-jeans-f2-64-c3-103.html"><strong>fashion levis jeans for sale </strong></a> und der Bestätigung von Ausgrenzungen, zeigt, dass die britische Regierung gewillt ist, ignorant zu bleiben. Man will sich als im Augenblick als handlungsfähig darstellen, setzt programmatisch weiter auf hartes Durchgreifen und Sparprogramme, die die Klassengegensätze noch weiter verschärfen. Das ist nicht schwer in einem Land, "wo das Vermögen der oberen 10 Prozent der Bevölkerung mehr als hundertmal so groß wie das der unteren 10 Prozent" ist. Dass sich der Staat, der einzig an den Wirtschaftsinteressen der Gutgestellten und der Unternehmen orientiert, aus den problematischen Zonen zurückgezogen hat und damit die Grundlagen für solche Unruhen geschaffen hat, ist bislang kein Thema der öffentlichen Diskussion in Großbritannien. Wenn überhaupt, dann wird von mehr Polizeipräsenz in solchen Brennpunkten die Rede sein. Der Staat ist aber mehr als Polizeigewalt - die auch eine der wesentlichen Ursachen für die Wut in England ist. Elend und staatliche Präsenz Wie das Beispiel Frankreich zeigt, ändert Polizeipräsenz grundsätzlich nichts daran, dass die Viertel potentielle "Pulverfässer" bleiben. Es ginge darum, in den Vierteln, wo die "die Leute leben wie Ratten", anders präsent zu sein: Sozialleistungen sind in der öffentlichen Schmarotzer-Debatte, die auch in Großbritannien geführt wird, gründlich entwertet worden. Zugleich wird die Kritik an staatlichen subventionierte Geldströmen, die selbsternannte Leistungsträger erhalten, als naiv und der Realität der Wirtschaft nicht angemessen, herabgestuft. Zur Rettung von Banken, deren selbstverantwortetes Gebaren eine Krise nach der anderen produziert, werden Milliarden Steuergelder ausgegeben, sie sind <a href="http://megaoi.fb5.ru/displayimage.php?pos=-2"><strong>Benessere Oggi: Blog di manialy: Mulberry handbags UK plus fifty ...</strong></a> systemrelevant. Das sind aber auch die Bewohner der Problemzonen. Sozialleistungen als Antwort untauglich? Man muss sich um sie kümmern, Geld investieren, Arbeitsplätze für Streetworker und andere Sozialarbeiter schaffen, Perspektiven entwickeln, aber nicht am Reißbrett - lauter Maßnahmen, die im öffentlichen Diskurs als überholt gelten. Sind sie es denn tatsächlich? Oder ist das nur Polemik? Wieso hat es in Deutschland keine Unruhen gegeben, als im Ruhrgebiet eine Menge Leute arbeitslos wurden und viele Jugendliche keine Perspektiven hatten? Die britischen Regierungen haben sich seit Thatcher auf einen Privatisierungskult-Kurs begeben, das Ergebnis ist laut Tony Judt eine "ausgehöhlte Gesellschaft", "deren schwächste Mitglieder - diejenigen, die Arbeitslosenunterstützung beantragen, ärztliche Hilfe benötigen oder andere staatlich garantierte Leistungen in Anspruch nehemn wollen - instinktiv wissen, dass sie sich nicht mehr an den Staat wenden können."
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35282/1.html