Elektronischer Lektor Netspeak hilft beim Finden der richtigen Formulierung Auch Personen, die gut Englisch sprechen und schreiben, legen Texte vor ihrer Veröffentlichung im Allgemeinen Muttersprachlern zum Korrekturlesen vor. Denn selbst wenn der Wortschatz umfassend und die Grammatik fehlerfrei ist, schleichen sich doch immer wieder ungebräuchliche Formulierungen ein – und nicht jeder Autor ist so selbstbewusst wie eine in Jugoslawien geborene Schriftstellerin, die dem amerikanischen Lektorenhinweis "wir sagen das nicht so" ein "jetzt schon!" entgegensetzte. Seit es Suchmaschinen gibt, können Autoren beim Schreiben ihrer Texte zwei verschiedene Varianten einer Formulierung in Anführungszeichen eingeben und anhand des Kontexts und der Häufigkeit diejenige auswählen, die wahrscheinlich die richtige ist. Allerdings funktioniert diese Methode nur dann, wenn man bereits die Wahl zwischen zwei oder mehreren Formulierungen hat. Wesentlich mehr Möglichkeiten hat man mit dem Angebot Netspeak, das Medieninformatiker an der Bauhaus-Universität in Weimar entwickelten. Die Website liefert nämlich nicht nur eine Entscheidungshilfe anhand eines in Prozent angegebenen Häufigkeitsvergleichs, sondern erlaubt auch das Einsetzen eines Fragezeichens für eine Präposition oder ein anderes Wort. Wer beispielsweise "waiting ? response" eingibt, der erhält von Netspeak den Hinweis, dass der mit 83,5 Prozent häufigste Lückenfüller das Wort "for" ist. Klickt er auf das Pluszeichen rechts im Ausgabefeld, kann der Nutzer den Kontext der Fundstellen einsehen und so verifizieren, ob die Formulierung auch wirklich die für seine Zwecke richtige ist. Das ist deshalb wichtig, weil verschiedene Formulierungen ganz verschiedene Bedeutungen haben können: Zwischen den Wörtern "deal" und "drugs" steht beispielsweise am häufigsten das Wort "with", was jedoch nicht heißt, dass die Formulierung die richtige wäre, wenn jemand den kaufmännischen Umgang mit Rauschmitteln schildern <a href="http://www.northfacesales-discount.com"><strong>cheap north face</strong></a> will. Das lässt sich anhand von Kontextinformationen wie "Mice with human livers deal with drugs the human way" leicht feststellen. Über die Kontextinformationen zur zweiten gelisteten Möglichkeit kann man anschließend herausfinden, dass die richtige Variante im oben geschilderten Fall "deal in drugs" wäre. Das Fragezeichen muss in einer Anfrage nicht zwischen zwei Wörtern platziert werden, sondern kann auch am Anfang oder am Ende stehen. Vermutet man, dass in einer Formulierung zwei oder mehr Wörter fehlen, gibt man die jeweilige Anzahl an Fragezeichen ein. Ist man sich unsicher darüber, wie viele Wörter in einer Formulierung fehlen, kann man dies durch das Sternchenzeichen * ausdrücken. Um herauszufinden, welche von mehreren Varianten die richtige ist, benötigt man mit Netspeak nur eine einzige Anfrage, in der man die verschiedenen Möglichkeiten innerhalb von eckigen Klammen auflistet – beispielsweise in der Anfrage "the same [like as]". Die richtige Stellung der Wörter in einer Redewendung sucht man mit geschweiften Klammern, in die man die einzelnen <a href="http://www.cheapestuggs2011.com/"><strong>cheapest ugg</strong></a> Bestandteile setzt. So führt die von deutschem Satzbau geprägte Anfrage "{only for members}" zum gebräuchlicheren "for members only". Die Idee für die Dienstleistung kam dem Informatiker Martin Potthast, der sich selbst mit dem Problem konfrontiert sah, "nahezu täglich" Texte in englischer Sprache abfassen zu müssen – ein Schicksal, das er nicht nur mit vielen Wissenschaftlern, sondern auch mit immer mehr deutschen Studenten teilt. Als Material für die Netspeak-Vergleiche dient ein von Google zur Verfügung gestellter Datenbestand, der das Web im Jahr 2006 widerspiegelt. Eine Auswahl der Texte traf man nur insofern, als Spam aussortiert wurde. Derzeit arbeitet der Doktorand Potthast zusammen mit dem dem Bauhaus-Professor Benno Stein, dem Postdoc Michael Gorski und dem Studenten Martin Trenkmann an einer Version von Netspeak für die deutsche Sprache. Die dazu nötigen Daten hat das Team bereits vorliegen. Mittelfristig wollen sie rund 10 weitere Sprachen unterstützen, darunter die wichtigsten europäischen sowie Japanisch und Chinesisch. Außerdem ist geplant, auch spezifische Fachjargons abzudecken.
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35338/1.html